Einige Jahre später, im Jahr 1998, wurde unser Baumarkt nach einem Umbau neueröffnet. Diesmal stand ein Kanadisches Westernfest auf dem Programm. In dessen Rahmen plante ich auch einen Muffin – Backwettbewerb mit ein. In einer Zeitungsanzeige wurden die Spielregeln bekannt gegeben: Jeder Mann und jede Frau konnte teilnehmen und musste am Donnerstag, den 25. Juni 1998, selbstgebackene Muffins mit dem Rezept im Hause Renz vorbeibringen. Dabei waren neue Muffinrezepte gefragt. Den Damen und Herren in der Region fiel es wahrhaft schwer, noch eine Zutat zu finden, die ich nicht schon in meinen bisherigen Rezepten verwertet hatte.
Der Chef der größten Bäckereikette der Umgebung „futterte“ zusammen mit einer Co-Autorin von mir einen Muffin nach dem anderen. Bei der Festveranstaltung am Wochenende erhielt jede Teilnehmerin – es nahmen doch nur Frauen teil – eine Urkunde. Diesmal gab es keinen Hauptgewinn, sondern viele kleinere Preise. So wurde etwa ein mit Orangenlikör getränkter Muffin als „geistreichster Muffin“ prämiert. Dabei entstand auch das leckere Schwarzwälder Kirschmuffinrezept von Christel Noppel, einer Freundin von mir.
Verzweifelt hatte ich nach einem originalen Indianer gesucht, der als „Glücksfee“ den Hauptgewinner für eine Reise nach Kanada mit Übernachtung in einer Blockhütte ziehen würde. Wie gut, dass sich in meiner Heimatgemeinde ein Vollblut-Indianer befand – Dan aus Kalifornien. Er wusste überhaupt nicht, wie ihm geschah, als ich mich begeistert auf ihn stürzte. In den USA sind Indianer ja totale Außenseiter. Aber er machte gerne mit und verlieh meinem Kanadischen Westernfest das richtige Flair.