So reise ich auch heute noch von Nord nach Süd, von West nach Ost, um bei mancherlei Frauenfrühstücksgruppen von meinem Muffintraum zu erzählen. „Ein Traum muss oft sterben, bevor Gott ihn in Erfüllung bringt“, ist der Titel meiner Vortragsveranstaltungen. Ich plaudere gerne aus dem Nähkästchen und erzähle, wie schwer es damals war, als nach meiner Rückkehr aus Kanada im Jahr 1987 alle Verlage abgewinkt hatten. Gott sei Dank hatten die Verlage nicht recht. Ich muss schon sagen, dass es für alles im Leben eine richtige Zeit gibt.

Und als ich mich damals abmühte, Muffins in deutschen Landen einzuführen, wäre ich für diese Aufgabe noch nicht bereit gewesen. Ich musste erst noch eine Ausbildung zur Industriekauffrau abschließen, damit ich vorbereitet war für den Schritt in die Selbständigkeit. „Eine Vision ohne Plan ist und bleibt ein Traum“ – das ist wohl wahr. Als ich später damit anfing, meine Träume mit kleinen Schritten in die Tat umzusetzen, musste ich natürlich Lieferscheine und Rechnungen
schreiben. Bis heute noch ist die Buchhaltung für mich ein notwendiges Übel. 1993 wurde der Pastor meiner Heimatgemeinde nach langjährigem Dienst verabschiedet. Die Gemeinde hatte erlebt, dass der Traum eines eigenen Gemeindegebäudes zwei Mal gestorben war.

Zur Verabschiedung von Larry Jones schrieb ich deshalb ein Lied, das auch wie maßgeschneidert zu meiner Lebensgeschichte passt.

Ein Traum muss sterben

Ein Traum muss sterben, bevor er wieder zum Leben erwacht, meine Wünsche müssen zuerst mit Gottes übereinstimmen. Eine längst verlorene Vision wird mir beibringen. Dem Vaterherzen Gottes zu vertrauen. Unserem Vater Abraham wurde eine Nation verheißen, doch er musste dazu bereit sein, seinen einzigen Sohn zu opfern. Die Gerechten leben aus Glauben, durch Liebe und Gnade, das hat er gelehrt, gelebt und gebetet. Josef der Träumer sah in einer Vision, wie seine Brüder sich demütig vor ihm beugen würden. Doch zuerst musste er erniedrigt werden, so dass Gott ihm zeigen konnte, dass er seine Träume erfüllt. Der Auserwählten Gottes, der Jungfrau Maria, wurde verheißen, dass sie den Messias gebären würde. Sie musste ihn loslassen, ans Kreuz und ins Grab, damit er durch seine Liebe die Welt erretten konnte. „Verträume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!“